1.8.2019 -Homestays auf dem Dach der Welt

Nach einem Tag Pause in Murghab, ging es wieder weiter für Stefan, Niko und Philipp. Inzwischen haben sie einen weiteren Mitradler aus Spanien.

 

 

 

 

Tag 8 - auf dem Weg nach Karakul

 

 

 

4450hm, irgendwo zwischen Murgab und Karakul.  Wir sind kurz vor dem Pass in einem Homestay untergekommen. Hier gibt‘s nicht mehr viel.

 

Das Wasser holen wir mit geflickten Plastikeimern aus dem Fluss. Gekocht wird auf dem einzigen Bollerofen, geheizt mit getrocknetem Dung. Das Dach ist weitgehend eingefallen, die Fenster kaputt, geklebt oder fehlen. 3 Zimmer, 10 Kinder, 3 Generationen, 2 Familien. Dusche oder Klo gibt‘s nicht, gekackt wird bei den Schafen hinter dem Stall.

 

Wir kochen in einem der Zimmer mit unseren Benzinkochern unsere Vorräte klein. Zwiebeln, Knoblauch und instant Saucen mit Reis und Linsen. Mit den Kindern haben wir auf dem staubigen Winkel vor dem Haus Fußball gespielt. Technisch sind wir besser, aber nach zwei Minuten so außer Atem, dass wir uns wehrlos geschlagen geben und den Sternchen zusehen, die vor unseren Augen tanzen.

 

Der Weg heute: 70km langsam die Berge hoch, ein gestörter Gegenwind.... aber das ist nur fair, den Tag vorher sind wir mit Rückenwind nach Murgab eingesegelt.

 

 

Noch Karger, kein Wasser,  keine Bäche, Sand und Felsen ... bis 4000 msl haben uns die Mücken gequält. So sind wir ohne Pause 70km die Berge hochgefahren. Hier endlich Moskitofrieden.

 

 

 

Die Kinder sind so goldig,... und so unendlich verrotzt und dreckig. Die Tochter hustet schwindsüchtig im Schlaf und ihrem kleinen Geschwisterchen ins Gesicht. Aber so rotbackig und mandeläugig. Was für 2 hübsche süße Mädchen.  Der Vater hat nach Medizin gefragt ... für was? Husten? Kopfweh hat er gesagt. Ich werd bestimmt kein Paracetamol verteilen, was weiß ich, wie ein 2-jähriges Kind das verträgt, was weiß ich was dem Kind an sich fehlt.

 

Das wir hier unsere Matratzen ausrollen dürfen, kostet 5 Dollar für jeden. Das ist wenig Geld, aber dafür was einem angeboten wird fast schon wieder unangemessen. Aber dann hat die Frau uns einen Abend geduldig mit ihren wenigen Küchenutensilien ausgeholfen. Wir haben dafür Wasser aus dem Fluss hochgetragen. Homestay! Familienanschluss! Halb lustig, halb nervig. Ich bin ziemlich müde und hoffe dass der Spanier nicht so schlimm schnarcht und ich schlafen kann... höhenbedingt.

Der Dungofen wummert noch und es ist brutal warm, draußen elend kalt. Morgen Pass, 2800hm, dann Karakul. Letzte Tage im Pamir

 

Yaks auf dem Weg nach Karakul

 

 

Tag 9 - Karakul.

 

60km. Arbeitstag: Erst der Pass auf 4800m, dann üble Straße, dann gestörter Gegenwind.

Hier am See sind die Mücken hysterisch vor Blutdurst. Wir sind im erstbesten Homestay untergekommen. Ich bin ziemlich k.o.

 

 

Der Karakul

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Kommentare: 1
  • #1

    Helmut Hannus (Freitag, 02 August 2019 15:31)

    ?? und dann ab nach Osten, Kashgar?
    Oder zuerst nach Oshg?
    Wir fliegen morgen nach Dalaman fahren nach Patara, holen Deinen Gleitschirm, essen Gözleme und trinken EFES oder Rotwein.
    Hoffentlich gibts am Strand keine Mücken - Bei den Ruinen im Sumpf sicher schon.
    Dir und Deinen Reisegefährten alles Gute
    Tutta la Famiglia!