Erst jetzt wo ich schon wieder raus bin, überkommen mich Zweifel, ob ich nicht länger in dem Land hätte verbringen sollen. Zwischen meinen Grenzübertritt am 25. Juni aus Turkmenistan und der Einreise nach Tajikistan liegen lediglich 8. Nächte. Hier aber laufen die verschiedenen Wege der Seidenstraße zusammen; Buchara und Samarkand sind die Knotenpunkte schlechthin. Und was es hier zu sehen gibt, rechtfertigt eher einen Monat als eine magere Woche Aufenthalt. Trotzdem bleibt das Land eigentümlich blass und ich frage mich, warum ich selbst in der Einöde Turkmenistans mehr erlebt zu haben glaube, als in den beiden Hochburgen der Kulturgeschichte.
Besiedelt ist der zentralsasiatische Raum wenig überraschend schon lange und die frühesten Funde irgendwelche Scherben, Speerspitzen und der übliche bronzezeitliche Krempel datieren in das 5. JT AD. Später ist dann die Geschichte mit der Irans verknüpft: Baktrien, ein Riesenreich auf dem Gebiet des heutigen Zentralasiens wird von Kyros dem Großen erobert, einer der berühmten Perserkönige, und in das achämenidische Imperium eingegliedert. Details zur iranischen Geschichte sind im Kommentar von Martina zu einem Iranblog nachzulesen – das ganze ist so im 6.Jhd vor Christus. 300 Jahre später kommt Alexander, erobert das Ganze und dann zerfällt alles, weil sich seine Nachfahren, die Diadochen gegenseitig bekriegen. Das Gebiet Baktriens fällt letztendlich an einen Feldherrn aus der Armee Alexanders, Seleukos, aber sein Seleukidenreich ist zu groß, um es stabil unter seiner Führung zu halten. Außerdem hat Seleukos hegemonial motivierte Interessenkonflikte mit Indien, während das Zentrum der seleukischen Macht eher im Bereich Mesopothamien und dem heutigen Syrien lag. Und während die zentralsasiatischen Provinzen abtrünnig werden und der Statthalter Diodotos das baktrische Gebiet abspaltet, kommen auch noch die Parther; die sitzen im Südiran und bedrängen das seleukische Heer und isolieren das fruchtbare baktrischen Kernland – das Gebiet zwischen Hindukusch und Pamir. Das alles findet statt so am Ende des 3. Jhd v. Chr. (Der Oxus fließt da durch: Oxus ist der antike Namen des Amu Darya und Transoxanien das Land jenseits dieses Flusses – der Amu Darya ist einer der beiden großen Flüsse Zentralsasiens und verläuft an den Grenzen Usbekistans zu Afghanistan und später Turkmenistans. Beide großen Flüsse, Amu Darya und Syr Darya münden in das was früher mal der Aral See war, heute ein paar Seen, die aber in wenigen Jahren ganz verschwunden sein könnten, da Usbekistan und andere Anrainer-Staaten das Wasser zur Baumwollproduktion nutzen, und im Aralsee kommt dann halt nichts mehr an. Der Oberlauf des Amu Darya heißt Panj und ist der Grenzfluß im Wakhan Korridor zwischen Tajikistan und afghanischem Staatsgebiet. Da werde ich hoffentlich in 3 Wochen entlangradeln).
Dieses baktrisch hellenistische Reich dehnt sich erneut aus, zerfällt und wird bedrängt von allem was dieses Gebiet an Stämmen zu bieten hat – bis aus China kommen die Stämme hergeritten um dem Land zuzusetzen, sprachlich koexistiert griechisch mit den Sprachen der urprünglichen Volksgruppen, im 1. Jhd AD wird ein Versuch der Christianisierung unternommen, am Ende koexistieren aber her Buddhismus und Zoroastrismus, der seine Wurzeln im Osten des heutigen Iran hat. Die Reste hellenistischer Kultur werden mit der Übernahme durch die Kuschaniden endgültig verdrängt, die ansässigen Völker assimiliert und das Kuschanidenreich wird zu einem der größten und mächtigsten Reiche der damaligen Welt, das alles findet so statt in den ersten beiden Jahrhunderten nach Christus. Baktrien ist nun eines der führenden Zentren von Wissenschaft, buddhistisch-hinduistischer Theologie und Weltwirtschaft. Auch die von den idiotischen Taliban zerstörten Buddha-Statuen im Bamyan-Tal gehen auf die Zeit der Kuschana zurück. Baktrien??? Kuschaniden??? Hatte ich vorher noch nie gehört. Die Kuschanen jedenfalls schaffen es immerhin für 4 Jhd. das Land zu halten und gegen die ständigen Angriffe unterschiedlicher Stämme zu anzustehen. Erst eine letzte Welle iranischer Hunnen schafft es kurzzeitig Baktrien zu unterwerfen, Turkvölker zerschlagen dann wiederum die iranischen Hunnen, die mit „unseren“ Hunnen rein gar nichts zu tun haben, und dann ist auch schon 600 nach Christus und Zeit für die arabische Expansion: Die Sassaniden in Persien verlieren die Macht und Transoxanien wird islamisch, regiert wird in Buchara durch die Herrscherdynastie der Saminiden. 1220 dann die Mongolen unter Dschingis Khan mit ihren Albtraum an Eroberung und Massenmord und Blutbädern auf ihrem Weg nach Westen, Süden und Osten. Wer und was sich nicht sofort und bedingungslos unterwarf, sprang über die Klinge, unterwarf man sich sofort und bedingungslos, war das auch nicht immer eine gute Idee und man wurde gleichermaßen willkürlich niedergemetzelt. Andererseits gelangt unter der Herrschaft der Mongolen die Seidenstraße unter eine einheitliche politische Landschaft, was den Handel beflügelte und viele der sagenhaften alten Baudenkmäler in Usbekistan verweise auf diese Zeit.
Die Turkvölker Zentralasiens haben ihren eigenen Star, Timur Leng oder Tamerlan, abgeleitet von Timur dem Lahmen. Aus verschiedenen Verletzungen, die er sich aus Feldzügen mitgenommen und diversen Krankheiten hinkte Timur und hatte eigentümliche Verwachsungen. Geboren 1336 irgendwo in Süd-Usbekistan entstammte er ursprünglich einem nomadischen Mongolenstamm. Zu dieser Zeit war das riesenhafte Reich von Djingis (Genghis) Khan bereits zerfallen und in verschiedene Khanate aufgeteilt. Dem niederen Adel entstammend, diente Timur zunächst einem Emir und versuchte nebenbei mit ein paar gezielten Ermordungen (Unter anderem den Emir) sowie Intrigen eine Machtbasis aufzubauen, aber es dauert lange, bis er sein Ziel, die Wiederherstellung des Mongolenreichs als mächtiger Militärführer konsequent verfolgen konnte. Zuletzt entstand ein neues Großreich, das die Gebiete des heutigen Irans, Zentralasiens, Irak, Aserbaidschan, Türkei, Georgien, Armenien umfasste. Timur selber bezeichnete sich als „Gurkani“, als „Schwiegersohn“ da er in die Familie von Nachkommen Genghis Khans eingeheiratet hatte, um so seinen Machtanspruch auch familienpolitisch zu betonieren. Timur verstarb auf seinem Chinafeldzug nach tagelangem exzessiven Saufgelage im Jahre 1405. Timur ist in einem gewaltigen Mausoleum in Samarkand bestattet. Er herrschte über eines der größten und kurzlebigsten Reiche der Geschichte, das Reich zerfiel und die Osmanen übernahmen die Macht über große Gebiete des Reichs schon wenige Jahre nach seinem Ableben.
Später wurde sein Enkel Ulugh Bek Herrscher über das verbleibende Timuriden-Reich und zum großen Sohn der Stadt Samarkand, ein Gelehrter, Astronom, Mathematiker, er sprach einen Haufen Sprachen und trat auch als Professor auf in der Medresse, die er auf dem Registan in Samarkand erbauen ließ. Die Medresse ist die älteste der 3 großen Schulen, die heute den Platz prägen. Ulugh Bek war leider kein großer Lenker der Staatsgeschicke, seine Macht zerfiel und das Heer, das sich vernachlässigt fühlte, rebellierte und brachte den Mann um.
Die Geschichte der Usbeken beginnt erst im frühen 16. Jhd, nachdem sich die Timuriden von der Bühne verabschiedet haben. Die Usbeken stammen an sich aus Westsibirien und haben das Reich zwischen den beiden Flüssen Amu Darya und Syr Darya von den Timuriden erobert. Unter der Führung usbekischer Fürsten erlebt das Land eine Blütezeit mit Bauwerken und Dichtkunst und Handel, letzteres natürlich der Seidenstraße geschuldet, die noch eine Zeitlang der Haupthandelsweg von und nach Osten bleibt. Einerseits wird aber Persien mächtiger und andererseits ist die usbekische Herrscherfamilie zerstritten, so beginnt mit dem Beginn des 18. Jahrhunderts der Niedergang und die Russen schnappen sich den Braten und annektieren das Land. Und 1917 übernehmen hier wie in ganz Russland die Bolschewiki die Macht. Usbekistan ist jetzt Sowjetrepublik. Mit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 wird Usbekistan auch wieder unabhängig und der erste Präsident regiert mit eiserner Hand, wird aber verehrt, ebenso wie sein Nachfolger. T-shirts mit seinem Konterfei und der Aufschrift: „I like my president“ werden durchaus auch getragen.
Eine bewegte Geschichte
Von der Grenze Turkmenistans nach Buchara sind es noch 100 km, das kann man schon radeln und ich komme am späten Nachmittag im Zentrum an, suche die empfohlene Unterkunft, scheitere im Gassengewirr der Altstadt und rette mich auf die große Straße zurück. So gerate ich ins Schlepptau einer Russin, die ebenfalls nach einem Schlafplatz sucht und das Bobo Hajdar Hostel als Budget-schonend anpreist – es sei um die Ecke und ich hab an sich keine große Lust wegen einem Dorm-Bett lange herum zu suchen: Mehr als ein kühles Zimmer, eine saubere Toilette, Dusche und WiFi will ich eh nicht. Ich latsch mit und sitze keine 15 Minuten später geduscht auf meinem Bett. Für 8 Dollar mit Frühstück ist das schonmal ziemlich gut.
Buchara ist klein und alles was es zu sehen gibt ist innerhalb von 30 Minuten zu erlaufen. Das ist gut, denn länger als 30 Minuten will man sich der Hitze in den Straßen nicht aussetzen. Es gibt Bazare unter Kuppeldächern, Medressen und Moscheen, es gibt einen Turm, der ausgesprochen kunstvoll gemauert ist, auch nicht blau gekachelt, sondern an sich sehr schlicht und gerade deshalb so schön. Das hat selbst den sonst nicht ganz so schöngeistigen Genghis Khan so beeindruckt, dass er das damals noch recht junge Bauwerk nicht niederreißen ließ, sondern der Turm stehen ließ. Einsam in einem Trümmerfeld. Fast 50 Meter hoch und aus dem Jahr 1120, Minarett einer Moschee, natürlich! Bis ins 20. Jahrhundert wurden zum Tode verurteilte Delinquenten in einem Sack gesteckt und von dem Turm auf den gepflasterten Platz geworfen. Die Moschee ist wunderbar: Innenhof mit Bäumen, schattigen Ecken, in denen jetzt alle möglichen Standerln ihren immer gleichen Tourischeiß verscherbeln: „Mistärrrr, buy scarf, Yääääss??? Beautiful, Yääääss??? Buy? Yässs? Mistärrr? Silk silk, Yässs?“ Daneben: Carpet Mistärrr? Und T-shirts, und jeden nur denkbaren Plunder, immer die gleichen Intarsien und Schnitzereien, Glöckchen und geschnitzte Kamele…
Wirklich viel Zeit habe ich mit Jose, einem Fotografen aus Portugal am Freitag in der Moschee hinter der Burg verbracht. Von ihm habe ich mir viel zeigen lassen – auch wie das funktioniert mit dem Fotographieren von Menschen: Zeit verbringen, zusehen, Blickkontakte … irgendwann ist man nicht mehr so ein touristischer Fremdkörper und die Menschen reagieren ganz gelassen auf die Fotos; ich versuch das dann auch selbst. Die Burg ist beeindruckend, von außen mehr als von innen. Die Mauern fallen wie steile Rampen nach außen ab, Holzbalken ragen aus den Lehmziegeln, absolute Wüstenkonstruktion.
In einem der Hostels entdecke ich ein Reiserad und hinterlasse eine Botschaft, später am Abend bekomme ich eine Nachricht von Philipp aufs Handy und 2 Tage später fahren wir gemeinsam nach Samarkand, besuchen turbulente, staubige Märkte auf den Dörfern entlang der 300km langen Straße die Buchara mit Samarkand verbindet, bauen unsere Zelte in den Gärten von Gasthäusern auf und essen was wir bekommen und nie was wir versuchen zu bestellen. Mit Philipp zu radeln ist wirklich schön und entspannt – in Samarkand bleiben wir im selben Hotel und am 3. Juli bringt er mir das Frühstück raus an den Tisch und auf dem Tablett brennen zwei Kerzen auf einem Snickers. Mehr brauchts nicht für einen schönen Geburtstag.
Samarkand ist viel größer, die Straßen breiter, nicht Dorf, sondern richtig Stadt. Der Registan, Wahrzeichen von Samarkand ist ein Platz, der auf 3 Seite von riesigen Medressen begrenzt ist. Ich hoffe die Bilder helfen sich das ein bisschen vorzustellen, es gibt soviel zu bestaunen und soviele Perspektiven, Details und das Große-Ganze. 2 Tage habe ich da verbracht – mein Lieblingsplatz war aber dann eine kleine Nekropole, eine Reihe von Mausoleen die zwischen dem 9. Und 11. Jahrhundert gebaut wurden. Ein Stückweit ab von den großen Touristenströmen wandert man fast alleine zwischen den eng stehende Bögen und Kuppeln, schaut im ersten Abendlicht herüber auf die großen Moscheen und Türme des Registan und den vielen anderen Baudenkmälern, die jetzt alle der Reihe nach wieder hergerichtet werden. Es gibt 100te kleine Simse und Treppchen, auf denen man sich niederlassen kann, das bisschen kühlenden Wind genießen, die wenigen Touris beobachten, ein paar Fotos machen. Und dann tuts einem leid, dass es schon wieder vorbei ist. Was für ein paar schöne Tage das waren und morgen geht es schon weiter Richtung Taidschikistan.
Ich hab ein paar wirklich nette Leute kennengelernt, ein paar bemerkenswerte Reisende (Karl Bushby wandert seit 20 Jahren konsequent ohne Hilfsmittel von der äußersten Spitze Südamerikas nach Hause, das ist England – aber wie kommt man ohne Boot über die Behringstraße?) und viele Tips für den Pamir bekommen und viel von dem gesehen, was diesen Knotenpunkt der alten Handelswege ausmacht und Uzbekistan war super, gerade nach Turkmenistan… nur, denke ich mir jetzt, einfach zu kurz. Hätte ich nach Taschkent fahren sollen? Es ist aber auch einfach zu heiß um hier big time sight seeing zu betreiben. In den Mittagsstunden bis nachmittags um 5 taumelt man wie ein Zombie durch die Gassen und rettet sich von Schatten zu Schatten, ein hilfloses Opfer der Verkäufer, die im Schatten lauern wie die Tarantel in ihrem Loch. Mistääääärr Yässss?
Ansonsten bleibt Usbekistan ein bisschen neutral und neben den alles dominierenden Kulturdenkmälern sind es die wenigen Interaktionen mit den Menschen, die mir in Erinnerung bleiben: Philipp, mein Kurzzeit-Radlgefährte, die gastfreundlichen Menschen die uns in ihren Gärten haben schlafen lassen, und die neugierigen Kinder und Jugendlichen die alle nur eins wissen wollen: Where you from, Mistääärr?
Buchara mit ein paar Sehenswürdigkeiten - Mittags bis am späteren Nachmittag ist man fast alleine auf der Straße.
Freitagsgebet, Jose und ich verbringen bestimmt 2 Stunden zwischen den Betenden, die wollen die Photos sehen und freuen sich
Die älteste Moschee der Stadt, sagenhaft gemauert, daneben ein Vergnügungspark: Wir fahren Riesenrad um die Kuppel auch von oben zu sehen - zwei junge Mütter vergnügen sich auf einem vorsintflutlichen Astronautentrainer und das Kind ist sichtlich überfordert. Und dann sind Philipp und ich auf dem Weg nach Samarkand, 300km, 3 Tage, erster Dorfmarkt: Alles gibts - von der Kuh bis zu SIM-Karte. Obst, Gemüse, Melonenberge, Klamotten, Gewürze und Kandiszuckerkristalle
Samarkand Registan - Stunden kann man da verbringen. Abends tut die Stadt was für die Besucher und verwandelt Kulturschätze in Disneylandphantasien
Lieblingsort - ganz am Ende noch entdeckt.
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Quirin (Freitag, 12 Juli 2019 10:19)
Hi Stef,
wahnsinnig schön sieht das aus! Diese orientalischen Gebäude sind echt so krass verziert; kann mir immer schwer vorstellen, wie sich das gelohnt haben soll, so oft, wie sich da die Reichsgrenzen verschoben haben.
Der Turm is echt toll, Recht hat er getan, der Dschingis Khan! - Wobei ich mir sogar vorstellen könnte, den Rest auch auch zu verschonen.
Dein Patensohn nochmal (Freitag, 12 Juli 2019 10:25)
Sehr schön auch deine Geburtstagstorte - zusammen mit unseren Gesängen glatt eine kleine Feier!
Und ein Denkmal für Karl Bushby bitte!!!
Christian (Freitag, 12 Juli 2019 17:24)
Lieber Stef
spektakulär, Deine Bilder und erst gestern habe ich mich über eine Stunde in Deinem Blog verlaufen. Wenn ich den letzten Bericht lese, dann beneide ich Dich - aber zum Glück warst Du auch in der Schweiz Armeniens, und dann geht's gleich wieder, und ich freue mich auf die Heimfahrt von Schwabing durch den Regen, weil ich weiss, dass ich in einer Stunde daheim bei meinem Gin Tonic sitze. Ganz großes Kompliment für die tollen Aufnahmen. Hoffe Du bist dann im Oktober am Ziel. Von da nach Yokohama ist es ja nur noch ein Katzensprung. Dann können wir uns dort treffen.
Christian (Samstag, 13 Juli 2019 06:33)
... und nicht mal geregnet hat‘s. Nachträglich alles Gute zum Geburtstag �.
Safe travels.
Ruth (Sonntag, 28 Juli 2019 17:58)
Ahhhh und ohhhhhh.....!!!!! Weiterhin eine gute Reise lieber Stefan
Dr. Aman Esmaty (Sonntag, 07 Februar 2021 12:06)
Guter Beitrag.
Aber:
Zu behaupten, dass Amir Timur infolge einer Saufgelage verstorben sei, entbehrt jeglicher historischer Grundlage. Timur hatte, der Überlieferung nach, einen hochfiebrigen Infekt. Logischerweise trinkt man eher nach einem Sieg, nicht notwendigerweise während eines Feldzugs.
Timur erlitt niemals eine Niederlage, half sogar dem damaligen französischen König, in dem Timur seinen eigenen Volkssgenossen, den damaligen Osmanensultan, im Krieg von Ankara niederschlug, nach dem dieser den Rat Timurs, Frankreich in Ruhe zu lassen , arrogant abgelehnt hatte. Erst JH später standen die Türken vor den Toren Wiens. Ebenso falsch ist , meines Wissens, die Geschichte der Uzbeken, die angeblich erst im 16. JH startet. Die Uzbeken lebten in Zentralasien über Jahrhunderte, bildeten diverse Dynastien. Mit Schaibaniden startete ihre Blütezeit. Die Türkvölker beherrschten Zentral- und Südasien bis 1860, Nachfolger von Babur in Indien, bis die Briten mit East- India-Company allmählich den Subkontinent eroberten. Und der heutige Iran bis weit ins 18. JH war unter der Herrschaft von Qadjaren, ein turkmenischer Stamm.